Wohin rennt die Zeit? (Gedankengänge)


Die arme - sie rennt gar nicht. Das ist mir schon klar. Natürlich bin ich das, passt ja auch wunderbar zu mir. Immer in Bewegung sein und bleiben! So lange das eben geht. Der – armen – Zeit kann ich da nun wirklich keinen Vorwurf machen. Gleichbleibend und vorhersehbar wie eh und je. Meine Attribute sind das bestimmt nicht. Aber wer ist schon vorhersehbar? Und gleichbleibend? Hoffentlich niemand. Zumindest gleichbleibend mit der Tendenz zum Stillstand.

Die Tücke liegt hier - wie so oft - im Detail. Heutzutage soll vieles schnellst möglich oder noch besser sofort passieren, erledigt oder geregelt werden. Da verliert man leicht den Überblick oder aus dem Auge, dass eine Pause oder etwas Zeit zum Nachdenken nötig ist. Es kommt uns nicht in den Sinn, dass etwa Muße auch als Gelegenheit oder Möglichkeit verstanden werden kann.

Um es auf den Punkt zu bringen, gibt es immer auch noch andere Möglichkeiten - die in Betracht gezogen werden können, sollten oder müssen. Neben kurz einmal inne zu halten, kann es somit vielleicht schon helfen, den Blickwinkel zu verändern. Dann würde dem ein oder anderen auch ins Auge fallen, dass "gleichbleibend" auch im Sinne von dauerhaft verstanden werden kann – und das wäre doch wunderbar, zumindest hin und wieder ;)

Was mich betrifft kommt mir derzeit alles wie eine Art Zick-Zack-Lauf vor - in gefühlter „Warp-Geschwindigkeit“. Verrückt, wenn man bedenkt, dass ich viele meiner freiberuflichen Tätigkeiten derzeit herunter gefahren habe. Warum? Einfach weil ich mir Zeit nehmen möchte! Für meine Mädels, die seit den Sommerferien nun auf eine – wunderbare – neue, weiterführende Schule gehen. Die Ära „Grundschulzeit“ ist nun vorüber – Zeit für etwas Neues!

Alles läuft nach Plan. Ganz in Ruhe. Das Zick-Zack Gefühl ist reine Einbildung. Passt gar nicht und liegt ganz einfach daran, dass ich es als Freiberuflerin und Mutter gewohnt bin, vieles gleichzeitig zu tun. Somit ist es dann vielleicht etwas in der „Art“ Phantomschmerz. Schuld sind neben mir, bestimmte Gewohnheiten, die "es" einem zwar – irgendwie – leichter machen, dann aber auch - irgendwie - sehr gedankenlos sind. Wie auch immer, ich nehme mir jetzt Zeit! Das habe ich auf lange Hand geplant – ein Schulwechsel ist ja absehbar. Das mache ich immer so. Planen ... Es ist ja auch nicht so, dass nichts liegenbleibt. Ich habe sogar ein anschauliches Beispiel von vorgestern. Da habe ich zwei Umzugskisten in der Waschküche entdeckt. Beim Wäsche aufhängen sind sie mir ins Auge gefallen und das, wo sie bestimmt schon seit mindestens 5 Jahren dort herum stehen müssen. Gekonnt ignoriert. Ich bin jetzt gespannt, was ich darin finden werde. Hatte keine Zeit, mal schnell rein zu schauen ;) es wurde aber auch von niemandem etwas vermisst. Hm.

So oder so kann es nicht schaden, den Fokus zu verändern. Denn es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Ich finde es wunderbar, zu sehen, wie sich die Mädels mit der neuen Situation (angefangen mit der Busfahrt zur Schule) arrangieren und wie sie mit den Anforderungen & Veränderungen umgehen! Die Tage vergehen fröhlich, unvoreingenommen, engagiert. Aufgeregt und motiviert, mit einem Hauch von Anstrengung & Unsicherheit. Ich kann sehen, wie sie an ihren „neuen“ Aufgaben wachsen, die da wären noch selbstständig(er) zu werden. Auch und gerade darin, Lösungen und Antworten zu finden. Es liegt nun – mehr und mehr – an ihnen, Interesse und Motivation zu zeigen, dran zu bleiben und dabei darauf zu achten, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Sie stehen – mal wieder – am Anfang. Und darum geht es ja! Öfter als man denkt.

Was mich betrifft bastle ich auch an etwas Neuem. Eigentlich ist das für mich gar nicht neu, eher schon sehr lange angedacht. Es war keine Zeit da(für da). Einen groben Rahmen habe ich schon mal festgelegt und erste Ideen nehmen Formen an. Es geht mitunter darum, die Kunst mehr und mehr „ins Spiel“ zu bringen. Angefangen bei der Homepage www.kunstspielraum.com kann es nun losgehen. Ich bin selbst schon sehr gespannt.

Aktuell arbeite ich an drei Projekten, die ich in den nächsten Wochen konkret in Gang bringen werde. Die ersten Gespräche - mit interessanten Menschen - haben bereits stattgefunden. Ideen gibt es also viele. Bestimmt sind es die - vielen - Ideen, die sich Zick-Zack mäßig anfühlen. Das passt, dann ja auch schon wieder ganz gut – zu mir.

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