Kinder Kunst & Co (Kinder-Kunst-Projekt)



Ich verbringe gelegentlich viel Zeit an meinem Schreibtisch. Projekte wollen konzipiert, Kurse vorbereitete oder Fortbildungen strukturiert werden. Dazwischen liegen dann auch immer diese Tage, an denen einfach gar nichts funktionieren möchte, geschweige denn leicht von der Hand geht. So war es auch am vergangenen Montag – an dem ich mehr und mehr das Gefühl bekam, mich im Kreis drehen.

Ein bisschen lag es bestimmt auch daran, dass meine Kinder ihren ersten Ferientag hatten und somit der Tagesablauf anders war als üblich. Nachdem wir gemeinsam in den Vormittag gestartet waren, nahmen wir uns alle etwas für die nächste Stunde vor. Ich ging an den Schreibtisch, die Kinder hatten andere Pläne. Und wie das dann so ist, läuft bekanntlich nichts nach Plan. Der übrige Tag war also voll mit kleineren und größeren Unterbrechungen jeglicher Art. Es war mir kaum möglich einen Gedanken am Stück zu denken, geschweige denn fertig zu denken. Irgendwann zog ich dann für mich die Reißleine und holte meine Zeichenutensilien aus der Schublade. Diese sind immer in greifbarer Nähe. Für den Fall der Fälle. Ruck Zuck hatte ich Tinte, Pipette, sowie Farben, Stifte und Co zur Hand.


Der Zufall den es bekanntlich nicht gibt kam mir zur Hilfe da ich ein paar alte zerfledderte Bücher vor dem Wegschmeißen gerettet hatte. Diese lagen nun aber schon eine ganze Weile auf meinem Schreibtisch herum. Ich blätterte sie durch und fand in einem Buch mit dem wunderbaren Titel „Abends bei den Singerlein.“ (von Künemund – Lück /Thienemann) eine Buchseite mit dem Schlaflied „Es wird schon bald dunkel“.

Irgendwie angesprochen – vielleicht durch die Vorstellung schlafender Kinder oder dem Ende des diesigen Tages – schaffte ich es mit etwas Überwindung die Seite aus dem Buch heraus zu nehmen und es vor mir auf die Unterlage zu legen. Die Form des Mondes war schnell skizziert. Rund kam mir gerade recht und die Sterne waren auch schnell Drumherum platziert.*


Einmal angefangen füllte ich ein Blatt um das andere. Bei einigen Blättern war ich inspiriert vom Text bei anderen ließ ich einfach Tinte und Pipette machen, wie sie es wollten. Das Denken hatte – schnell - die Richtung gewechselt – wie in dem Zitat von Francis Picabia (Französischer Schriftsteller, Maler und Grafiker) so treffend formuliert.

Bei manchen Buchseiten brauchte es einen Moment – Geduld - bis die Tinte trocknete, bei anderen konnte ich mit dem kolorieren schnell beginnen. Irgendwann da de rum kamen meine Mädels in mein Büro und waren etwas erstaunt, da sie ja dachen, ich „arbeite“. Ruck zuck hatten wir rechts neben mir den Schreibtisch freigeräumt und schon „arbeiteten“ wir gemeinsam. Den kompletten übrigen Tag.


* "Vorgehen": Mit einer längeren Pipette lässt sich die Tinte gut und direkt aus der Flasche aufnehmen, um diese dann mit leichtem Druck und schnellen Bewegenden aufs Papier zu bringen.

Wir philosophierten beim Zeichnen und Kolorieren über klassische Musik und Kunst oder genossen einfach nur die Ruhe die sich beim Zeichnen einfach so ergibt. Wunderbar war auch, dass ich die Möglichkeit hatte, ein paar Fotos zu machen. Denn ich bekam Lust einen Artikel auf meinem Blog zu schreiben – wie schnell es gehen kann.

Meine Töchter und ich hatten einen solchen Spaß an diesem Tag, dass wir uns am nächsten Tag wieder zum Arbeiten verabredeten. Wir schmiedeten dann beim Zeichnen Pläne, wie es mit unseren Zeichnungen weiter gehen könnte. Schnell war eine Ausstellung im Gespräch mit einer ganzen Wand voll mit unseren kleinen Bildern in Rahmen.

Wir hatten weiter die Idee, nicht preis zu geben, von wem welches Bild gezeichnet wurde. Denn darum geht es ja gar nicht. Sollten sich tatsächlich auch Käufer finden, wollten wir unsere Kunstwerke zu einem guten Zweck unter die Leute bringen - den wir derzeit noch nicht konkretisiert haben. Jeder Käufer oder stolzer Besitzer eines unserer Kunstwerke bekommt dann eine ganz eigene „Vita“ zu seinem Bild dazu. Diese verrät dann neben dem Titel des Bildes, auch etwas Persönliches über das Kunstwerk und die Künstlerin. So viel erst einmal.

Anbei noch ein paar Einblicke über den Stand unserer „Dinge“. Ich kann mir gut vorstellen weiter über unser kleines Projekt zu berichten. Frei nach dem Motto / oder in den Worten von Mark Twain:

„Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“

Kommentare

  1. Hallo Mädels, Eure Idee finde ich toll und bin überzeugt sie wird sich durchsetzen. Bitte, bitte weitermachen. Ich bin schon neugierig auf die nächsten Kunstwerke und freue mich jetzt schon ein paar Bildchen für mein Zuhause erwerben zu können.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Zwei der Mädels sind schon im Bett. Sie werden aber begeistert sein, morgen zu hören, dass wir schon jemanden neugierig gemacht haben.

      Löschen

Kommentar veröffentlichen